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Ungewohnt mag es dem Ohre klingen, wenn der vielgenannte Name des Hohen Göll, dessen Träger als Musterbild eines in sich abgeschlossenen Gebirgsstockes den zu Berchtesgaden anlangenden Reisenden begrüsst, – als breitschulteriger Grenzwall des Ramsauerthales sein kahles, dem Wiederscheine der Abendgluth so günstig gelegenes Haupt im blauen Hintersee abspiegelt, mit der Benennung "Kette" in Verbindung gebracht wird.
Betrachtet man aber vom Salzachufer aus das Göllgebirge in seiner wahren Ausdehnung und Erstreckung: ist es nicht eine lange Kette, welche dann vor dem Blicke sich entrollt, gipfelschroff und zackenreich, wie der zerrissensten eine im Gebiete unserer Nördlichen Kalkalpen, eine Kette, welche den Hohen Göll Berchtesgadens lediglich als den Abschluss eines weitreichenden Hochgebirgskammes erscheinen lässt, der unbekannt und unbenannt nichts desto weniger in selbstbewusster Hoheit weithin die Lande überschaut? Fremdartig klingt dem Leser wol der Ausdruck Göllkette; ein fremdes Bergland auch ist es, in welches meine Göllfahrt seine Gedanken führt.