Der Kamin; sein einziger Haltpunkt

Da öffnet sich links eine Spalte in der Mauer. Ihre untere Weitung zeigt ersteigbare Stufen, dann schnürt sie sich finster zusammen. Untersucht muss sie doch werden! – Zimmerhoch geht's ziemlich leicht und sicher, dann folgen ein paar steile, enge Absätze. An einer vorgespreizten Klippe gabelt die Kluft, aber die Wahl ist eine schwere. Der senkrechte Fels erlaubt keine Bewegung mehr, greifbare Haltpunkte fehlen. Ich versuche es rechts, – unmöglich. Wie ich mich krümmen und wenden mag, hinauf komme ich nicht. Links – das gleiche Resultat. –

Noch auf der linken Seite, auf einzelnem Tritt fussend, kehre ich mich nochmals rechts ab, – die vereinigte Kluft ist so schmal, dass sie mit einem Schritte völlig beherrscht wird, – fühle an der trennenden Klippe herum und entdecke jenseits ihrer Kante plötzlich eine einzeln hervorragenden Steinzacken. Er scheint fest gefügt, ich fasse ihn mit der linken Hand, lege den Körper schräg durch die Kluft, stosse den linken Fuss vom Felsen ab, stemme rechts Knie und Ellenbogen gegen die Wand – und oben bin ich, zwischen den Spitzthürmchen und Nadeln, durch welche in einem kurzen Zickzack, einer eingehauenen Gasse gleich, der Spalt zur Höhe hinauf sich fortsetzt. Das obere Schuttband erreicht, rechts ab über hohe Blockstufen, durch eine eingesunkne Trümmergasse hinauf, – der Ofelespitz liegt mir zu Füssen. – Nein, es ist Nichts unmöglich!!