Hinab auf's Reitertrett

Als sodann im weiteren Vordringen die zahllosen Wellendämme des Reitalm-Plateaus, die endlosen Flächen der Karrenfelder, der felsigen Schafweiden und weiterhin gar düstergrünen Krummholzes, des Schreckens aller Bergwanderer, immer unabsehbarer vor dem Auge sich entwickelten, fand ich wenig Widerspruch mehr in dem Vorschlage, jetzt, da es noch Zeit sei, links abzuschwenken und auf geradestem Wege nach den Reitalpen zurückzukehren. Die Abzweigung des richtigen Pfades, durch die Rossgasse hinunter, hatten wir nun freilich bereits im Rücken, doch suchten wir uns, so gut es eben gehen wollte, mitten durch das stark fallende Hügel-Plateau unseren Weg zu bahnen, was auch leidlich gelang; allerdings nicht ohne manch' harten Kampf mit dem verwünschten Legföhren-Gestrüppe – für die Salzburger Herren eine kleine Probe dessen, was in den stundenweiten Krummholzfeldern unser geharrt haben würde.

Ein tief eingerissener Graben brachte uns endlich in gerade Linie und rascher Senkung dem Thalgrunde näher; seine häufigen, aber unbedeutenden Steilabsätze boten keine Schwierigkeit, und wäre der Hund etwas geschickter gewesen und hätte sein Winseln nicht jeden Augenblick uns zurückgerufen, so wären wir bald am Ziele unserer Tageswanderung gewesen. Der Aufschluss des Grabens brachte uns endlich an den Fuss des Zirbenhügels, an welchem des Morgens unsere Wege sich getrennt hatten; noch wenige Minuten, und wir standen wieder auf dem Alpboden des Reitertrett's und wanderten den Hütten zu, welche in vergangener Nacht uns beherbergt hatten.