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Der folgende Morgen sah mich wieder auf Wanderung, einsam, wie gewohnt. Dem Ober-Rainthal lenkten meine Schritte sich zu, in der Hoffnung auf besseren Erfolg, als bei dem ersten Versuche mir zu Theil geworden. Etwas langsam infolge der gestrigen Anstrengung, aber fest und sicher trug der Fuss, der Tags zuvor den Hoch-Blassen unter die Eisensohle getreten, mich den alter Paschersteig entlang, durch die Schuttkare und über die Firnlehnen hinauf zur Ober-Rainthaler Scharte, dem Uebergangspunkt in's Leutaschthal. Genau eine Stunde später, als gestern der Südgipfel des Hoch-Blassen erzwungen worden, war ein zweites, der allgemeinen Sage nach nie betretenes Haupt gefallen*). Von den Gipfelzinnen des Ober-Rainthal-Schrofens herunter grüsste ich noch einmal den Rainthaler Hof, den ich in diesem Jahre wohl noch sehen, – nicht aber mehr betreten sollte.
*) Eine kurze Skizze dieser Tour s. Ausland 1873, No. 5. – Ueber den vermuthlichen Charakter meiner Ober-Rainthal-Schrofen-Ersteigung als einer Erstlingstour, vgl. S. 367, Anm. 2.