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Vom äussersten Westen des Wetterstein-Gebirges, von den Eisgefilden des Plattacher Ferners und den Schlünden des Höllenthals habe ich den Leser nach einem, dem Herzen der ganzen Gruppe näher gelegenen Gipfel, dem Hoch-Blassen des Rainthaler Kammes geführt. Nunmehr wolle er mich in die östlichen Grenzregionen dieses Bergrevieres, in ihnen abermals auf einen Spitz begleiten, der vor mir wohl kaum betreten wurde – der aber nach mir auch schwerlich bald wieder betreten werden wird. Warum, das werde ich in der Folge ihm erzählen.
Nach dem Osten des Wetterstein-Gebirges geht diesesmal die Wanderung, wo in starrer, langgestreckter Wandmasse von Neuem der Name Wetterstein uns entgegentritt, wie drüben im fernen Ehrwald und Lermos [Lermoos]. Andere Berge, andere Thäler, andere Menschen. Dem touristenüberschwemmten Partenkirchen, seinem widerlich geschraubten Hôtel- und Führerwesen stellt sich in wenig Stunden Entfernung das minder frequentirte, darum anspruchslosere, gemüthlichere Mittenwald gegenüber. Statt des weiten, gerundeten, geschlossenen Thalbeckens des Loisach-Ursprunges haben wir hier, im Osten, das langgedehnte Leutaschthal als Gebirgsgrenze vor uns.