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 Über Namen des Karwendelgebietes
 Älteste Namen und geschichtliche Raumbildung

Soiern-Gebiet

Dagegen hat die schöne Berggruppe westlich des Rißbaches erst in deutscher Zeit ihre Namen erhalten. Nach den reizvollen, in Karwannen eingebetteten Seelein (ahd. zè sêwe "beim See"), hat man es hier "auf den sêwern" geheißen, was in der bodenständigen Mundart zu "Soiern", "Suirensee", "Suiern" wurde. Jenem altbairischen Siedler, der hier dem Schöttelkar den Namen gab, können wir oft genug noch in den Urkunden begegnen: es ist der "Schöttlein am Val" (1469), der spätere "Schöttl" (Familienname Schott), zu Fall an der Isar, später in Walgau. Der "Fall" (= Wasserfall) bezeichnete jene Stromschnelle an der Isar am Sulfenstein, die der Floßfahrt so viel zu schaffen machte, daß der Rat von Mittenwald i.J. 1468 die felsige Fahrtrinne auszusprengen beschloß.

Am Seinsbach, der Südgrenze der Soierngruppe, schließt sich nun der Kreis unserer namenkundlichen Umwanderung des Karwendels. Gerade hier erinnern wir uns noch einmal an die älteste Vergangenheit des Gebirges. Vor diesem Seitenbach ausweichend, beschreibt die Isar einen scharfen Bogen ("Isarhorn") und schneidet in den Berghang eine Bucht, die man einst mit einem romanischen Begriff sinu "Einbuchtung" benannt hat. Die Gegend bei der Mündung des Baches heißt davon "im Seins". Der Name am Ursprung des Seinsbaches am Sattel von Feréin (nicht "Vereinsalpe", wie seine Verballhornung lautet, 1500 Verrein) gehört in die gleiche Zeit: Die lichten Auenwälder am Seinsbach wie der von Murgängen gelichtete Wald zu "mont fereina", "Muhrenberg" oder "mont verrina" "Ebersberg" mögen beide einst schon den "Walchen" als Weideplätze bekannt gewesen sein.


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Letzte Aktualisierung am 25. April 2021

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